Installation
"Pavillon zerbrechlich" Schutzraum für ein Eingeständnis
Diese Installation ist zeitlich und inhaltlich sozusagen der Vorläufer des Beichstuhles 21. Jahrhundert, weil erst die Selbstwahrnehmung und das Eingestehen der eigenen Befindlichkeit, eine Begegnung mit einer zweiten Person sinnvoll macht.
Mit einem Klebeband aus dem Baumarkt mit der Aufschrift: Zerbrechlich, Fragile (sowie noch in anderen Sprachen) wird das Grundgerüst des Pavillons von der Decke und den Wänden aus in den Raum auf den Fußboden geklebt. Für jeden Ort gibt es ein angepasstes individuelles Konzept mit den Gegebenheiten des Raumes. Die Form des Aufbaues wird dadurch sehr variieren.
Der Pavillon setzt mit seinem Namen „zerbrechlich“ gewissermaßen beim Betreten ein „Coming out“ voraus - „zerbrechlich, vergänglich, instabil oder veränderlich“ auf körperlicher oder seelischer Ebene - als Individuum zu sein. Ein wichtiger Moment, da diese eigene zugegebene "Zerbrechlichkeit" oder Verletzbarkeit und die der anderen Menschen, wahrscheinlich der grundlegende Ausgangspunkt aller Konflikte ist. Diese Verletzbarkeit erleben wir im Moment alle gesamtgesellschaftlich mit der Coronakrise!
Im Inneren des Pavillons befindet sich eine Liege als Ruhemöglichkeit, sowie ein Stuhl mit einem Spiegel in dem das Gesicht gesehen und die darin und dahinter liegende Beschaffenheit des Selbst ergründen werden kann.
Am Ausstellungsort der Installation besetzt der Initiator des Pavillons den Ort symbolisch selbst, erst wenn ein Besucher_in
den Pavillon betritt und damit der eigenen Verletzbarkeit als Mensch gegenüber tritt, darf er den Ort für diese Zeit verlassen. So ist gesichert das dieser essenzielle Ort der Selbstwahrnehmung besetzt ist, bevor man in die Kommunikation mit einer 2 Person oder Gruppe geht.
Hier ein Aufbau im Theater Freiburg beim Festival "Art Affects - Politiken der Gefühle".